eRenaissance widmet sich im November 2024 ganz dem Werk von Guillaume Du Fay, der 1474, vor 550 Jahren, am 27 November verstorben ist. Du Fay genoss ein ungewöhnlich langes Leben – und zog in seiner Karriere weit durch Westeuropa. Dabei übte er grossen Einfluss auf andere Musiker aus. Noch lange nach seinem Tod verbreiteten sich seine Werke weiter und wurden von anderen Komponisten nachgeahmt.
Du Fay ist vor allem für seine monumentalen isorhythmischen Motetten bekannt, hat aber auch verblüffend schlichte weltliche Lieder und alles dazwischen geschrieben. Dieses Programm zeigt die Bandbreite und Tiefe seines Talents über das gesamte Spektrum seiner Werke und schliesst mit der Motette «Ave regina celorum», die er für sein eigenes Sterbebett vorgesehen hatte.
Grace Newcombe – Sopran, Harfe
Ivo Haun de Oliveira – Tenor
Cyril Escoffier – Tenor
Catherine Motuz – Mezzosopran, Zugtrompete
Elizabeth Rumsey – Vielle, Viola d’Arco
Tabea Schwartz – Blockflöte, Viola d’Arco
Marc Lewon – Laute, Quinterne
Baptiste Romain – Vielle, Rebec, Dudelsack; Leitung
Eintritt frei – Kollekte
Anreise:
Stadtkirche Liestal, Rosengasse 1
Du Fay 550 – Basel
Sonntag, 24. November 2024 um 18:15 Uhr
Barfüsserkirche – Historisches Museum Basel
Eintritt frei, Kollekte
Vlog Juli 2022 zu «Du Fay» – A cappella!· Script and interviews: Didier Samson; Thumbnail, cutting and editing: Grace Newcombe
Konzertmitschnitt Juli 2022
«Ich bin dabei!»
von DAVID FALLOWS
Ich erinnere mich noch gut an das Jahr 1974, als sich der Todestag von Guillaume Du Fay zum 500sten Mal jährte. Die meisten der damals erhältlichen Aufnahmen waren ein Trauerspiel, und ich hatte grosse Mühe, irgendjemanden davon zu überzeugen, dass Du Fay ein Komponist ist, mit dem zu beschäftigen sich lohnt. Aber just in jenem Jahr kamen mehrere neue Aufnahmen seiner Musik heraus, nicht zuletzt die von David Munrow, dessen Version der Messe Se la face ay pale immer noch als eine der musikalisch intelligentesten und überzeugendsten Interpretationen mittelalterlicher Musik gelten muss.
Und seither hat sich Du Fay gut gemacht. All seine Werke wurden mehrfach aufgenommen (mit der bedauerlichen Ausnahme des urkomischen, aber unvollständig erhaltenen Iuvenis qui puellam). Trotz dieser positiven Entwicklung ist ein Konzert mit seiner Musik ein seltenes und besonderes Ereignis und ich vermute, dass unserem mittlerweile regelmässigem Publikum sehr bewusst ist, sich dieses Konzert nicht entgehen zu lassen. Mit einer All-Star-Besetzung unter der Regie von Baptiste Romain und der Leitung von Grace Newcombe und Ivo Haun können wir ein wahres Fest erwarten. Das Programm soll Du Fays gesamtes Leben abdecken, von seinen frühen, in Italien geschriebenen Werken bis hin zur Antiphon Ave regina celorum, die er auf seinem Sterbebett hören wollte (aber leider nicht hören konnte, weil die Sänger zu diesem Zeitpunkt anderweitig beschäftigt waren).
Und in der Mitte hören wir einen Teil der erstaunlichsten Du Fay-Entdeckung aus den Jahren seit 1974: die Messe für den heiligen Antonius von Padua, die mit ziemlicher Sicherheit für die Einweihung von Donatellos Altar in der Padua-Basilika des Heiligen Antonius geschrieben wurde. In Anbetracht der Tatsache, dass der Altar ziemlich bald danach abgebaut wurde und niemand in der Lage war, ihn in seiner ursprünglichen Form zu rekonstruieren, ist es wunderbar, dass wir nun Du Fays Messe an seiner Statt haben.
Übersetzung: Marc Lewon
Barfüsserkirche
Historisches Museum Basel
Barfüsserkirche
Historisches Museum Basel
Basel, Martinskirche